Nun ist es schon ein paar Wochen her, dass der neue Teil der
Quake-Serie in den
Vereinigten Staaten von Amerika veröffentlicht wurde. Daher kann man mittlerweile die anfängliche vorhandene Euphorie vergessen und etwas objektiver über diesen Shooter schreiben.
Im Vergleich zum Vorgänger Quake 3 Arena ist in diesem Spiel so einiges anders. Denn dieser Teil stammt nun nicht mehr von
Id Software sondern von
Raven Software. Da letzteres Unternehmen aber schon mehrere erfolgreiche Spiele (Star Trek - Elite Force, Return to Castle Wolfenstein) auf der Basis einer Engine aus dem Hause Id Software geschaffen hat, dürfte das wohl niemanden stark negativ auffallen.
Weiterhin verfügt dieser Quake-Teil wieder über einen Einzelspieler-Modus, welcher ja bekanntlich im dritten Teil der Serie nicht wirklich vorhanden war. Der Einzelspieler-Modus hängt sich hierbei von der Story direkt an das Ende von Quake 2 an, sodass einem auch die Gegner, also diese Alien-Rasse "Strogg", recht bekannt vorkommen, so man den zweiten Teil schon gespielt hat.
Was neben den abwechslungsreicheren Leveln im Singleplayer im Vergleich zu Doom 3 auch noch auffällt, sind die steuerbaren Gefährte. So kann der Spieler in Quake 4 nämlich in einen Cyborg, Panzer und Schussturm rein schlüpfen und von dort leicht einige Gegner platt machen. Auch heitern Waffenupdates und Interaktion mit Kameraden den Spielverlauf im Einzelspieler sehr auf.
Was den Multiplayer-Modus betrifft lehnt sich der Shooter sehr an Quake 3 Arena an. Jedoch ist die Auswahl an Leveln und Spieler-Models sehr gering im Vergleich zum Vorgänger, doch das dürfte nicht großartig verwundern, bedenkt man, dass es sich nicht um einen reinen Mehrspieler-FPS bei Q4 handelt. Interessant sind einige Remakes unter den Multiplayer-Leveln, darunter mit q3dm17 und q2dm1 sehr beliebte Karten aus den Vorgängern.
Auch gibt es neben dem normalen CTF-Modus (Capture the Flag) auch noch einen CTF-Arena-Modus, welcher große Ähnlichkeiten zum Q3A-Addon Team Arena besitzt. In diesem Modus kann man nämlich nach dem Spawnen einmal ein Powerup aufsammeln, welches einen dann in eine bestimmte "Klasse" bis zum nächsten Death einordnet. Wenn man beispielsweise "Scout" aufsammelt, so wird man zu einer Art Pionier und kann schneller laufen, ist jedoch sonst nicht stärker. Mit "Guard" ist man mehr auf das beschützen der eigenen Base spezialisiert und die eigene Lebensenergie lädt sich automatisch wieder auf. Durch diese und weitere Powerups kann man in verschiedene Rollen mit den jeweiligen Stärken schlüpfen und so gewinnen bestimmte Taktiken und richtiges Teamplay mehr Bedeutung.
Insgesamt ist Quake 4 aus meiner Sicht sehr gelungen. Der Einzelspieler-Modus ist abwechslungsreicher als in Doom 3 und auch nicht mehr so dunkel, da man glücklicherweise die Taschenlampe auch in Kombination mit manchen Waffen verwenden kann. Der Multiplayer ist natürlich kein Quake 3 Arena und die geringe Anzahl an Leveln und Player-Models sorgen schon schnell für langeweile, doch wird dieses Problem in nicht all zu ferner Zukunft sicherlich durch Custom-Maps und Models aus dem Netz gelöst werden. Sieht man nämlich einmal von dem Mangel an Auswahl ab, ist das Gameplay aus meiner Sicht sehr gelungen. Bei weitem nicht so schlimm, wie bei Doom 3.
andreschnabel - 7. Nov, 14:22